Donnerstag, 10. Juni 2010

Master of Violins - David Garrett live :)

Hach war DAS schöööööööön!!! Aber von vorne: alles begann damit, dass wir ungefähr 25 Leute aufscheuchen mussten um unsere Plätze einzunehmen. Das beste wäre gewesen sie hätten alle solange die Reihe verlassen und wären erst nach uns wieder reingegangen, denn so war es nicht ganz ungefährlich - die Reihen waren definitiv nicht dafür gemacht dort langzulaufen! Nachdem wir aber entweder auf Füße getreten oder über die vorderen Sitze ausgewichen waren, saßen wir schließlich auf unseren Plätzen. Links außen, seitlich neben der Bühne. Das hatte den grooooßen Vorteil, dass wir zu den Ersten gehörten die den guten David sehen konnten, live und in Farbe :) Er hatte nämlich den Seiteneingang gewählt und marschierte erstmal quer durchs Publikum, nicht ohne dabei fröhlich vor sich hin zu fideln. Irgendwas von Led Zeppelin. Auf der Bühne angekommen, begrüßte er uns sehr höflich und fragte ob es uns recht wäre wenn er einige Songs aus seinem neuen und gerade beendeten Album spielen würde. Och joa, wenn's denn sein muss... ;) Es folgten aber die Klassiker He's a Pirate aus "Fluch der Karibik" und der Ungarische Tanz No. 5 von Brahms. Dabei spielte David die schnellen Passagen noch schneller und die langsam noch langsamer, einfach großartig! Viel mehr Kontrast ging einfach nicht!
Zwischendurch erzählte er immer wieder lustige Geschichten aus seinem Leben, zB dass er "sehr isoliert aufgewachsen" wäre und lange Zeit Privatlehrer hatte. Als er dann endlich in eine normale Schule kam, meldete er sich in einer Stunde und sagte "Herr Lehrer, ich muss mal aufs Klo, aber Sie können ruhig ohne mich weitermachen!" Oder: "Ich glaube manchmal bei Konzerten dass ich Bekannte oder auch Prominente sehe, aber das ist fast immer ein Irrtum. Neulich saß einer in der ersten Reihe, der sah aus wie Hape Kerkeling. Später traf ich ihn im Restaurant wieder und sagte Komisch, Sie sehen aus wie Hape Kerkeling! Darufhin drehte er sich zu mir und sagte "Schätzelein... und du siehst aus wie David Garrett!" Und dann war da noch die Geschichte von dem Privatjet, der so klein war dass er sich noch einweisen lassen musste wie das Ding zu bedienen ist falls der Pilot ausfällt. Das Beste aber war: weil er Geige gespielt hat, hat er sich erst sehr spät für Mädels interessiert (LOGIK???), und als ihn dann doch mal eine (im Urlaub) küssen wollte, ist er gegangen um sich die Zähne zu putzen. "Als ich zurück kam, war sie weg" *schmoll* "Wir spielen jetzt etwas Trauriges" *schmoll* *schmunzel* *grins* Sehr sehr süß!! Echt ein total lieber sympathischer Typ, ein bißchen tollpatschig aber total lustig :) Achso, und nebenbei macht er grandiose Musik!
Gespielt hat er eine ganz bunte Mischung, so wie man es von ihm kennt, wobei es ein wenig rocklastig war - das ist jetzt keine Kritik sondern nur eine Feststellung- (Nirvana, Metallica, Led Zeppelin, die Beatles, Queen, AC/DC, Michael Jackson) daneben aber auch Soundtracks (Fluch der Karibik, Mission Impossible, James Bond) und Klassisches im weitesten Sinne (Brahms, Albinoni, Vivaldi, Rachmaninoff, Dvorzak, Schubert sowie andere, deren Namen ich nicht schreiben kann). Sehr schön war auch ein kleiner Einblick in die Beziehung zu seiner Band: sie hatten über ein Stück abgestimmt das er wohl immer spielt, das die Band aber nicht (mehr?) mag. Er wurde mit 5:1 überstimmt. "Wir spielen es aber trotzdem!" Oooook, klare Ansage! Im Übrigen kann er sogar mit sich selber spielen, der Technik sei Dank! Hatte ein Stück von einem spanischen Komponisten (Sarasate glaub ich) in petto, das für zwei Geigen war, und Sarasate hat wohl mal gesagt er würde davon träumen das Stück mal mit sich selbst zu spielen. Tja, dem David war das möglich, er wurde dann einfach nochmal eingeblendet (in einem höchst herrlichen Outfit) und spielte die zweite Stimme, während David Nummer 1 live auf de Bühne die erste spielte.
Sehr vielversprechend waren auch die Kostproben vom neuen Album: November Rain, Live and let die, Hey Jude, Smells like teen spirit, Master of Puppets, Bicycle Race, und den Rest hab ich vergessen ;)
Ach ja, so ganz nebenbei bekam er noch eine Platinschallplatte und zwei goldene verliehen, als er gerade irgendwas ansagen wollte. Ich glaube das war als er uns beibringen wollte wie oft wir wann "THUN-DER!!!" zu rufen haben. Als Zugabe hatte er dann unter anderem Nothing else matters ausgewählt, wie er sagte sein persönliches Lieblingsstück. Auf der Leinwand war dann auch zu sehen wie gerührt er am Ende war. War aber auch eine geile Stimmung! Vor allem bei Hey Jude, als wir aufgefordert wurden unsere Handys wieder anzumachen ;) Das hatte was vom Taschenlampen-Konzert in der Waldbühne. Und dann schmetterten 10.000e Menschen am Ende Naaaa na na nanananaaaaaaaaaaaaaaaaaaa... hach wie schööön!!
Leider war das Konzert viel zu schnell vorbei! Gerade mal drei Stunden hat es gedauert, Frechheit ;) und wir haben nichtmal gemerkt wie die Zeit vergangen ist. Am Ende gab es zurecht Standing Ovations und besagte drei Zugaben.
Ich will nochmal!
Nur eine kleine Kleinigkeit wäre evtl. noch zu verbessern... die Hose, lieber Mr. Garrett!